Von Öl auf Gas umrüsten – das gilt es zu beachten

Eine alte Ölheizung kann ein Energiefresser sein. Für viele Hausbesitzer stellt sich daher die Frage: Lohnt sich die Umstellung auf Gas? Schließlich ist eine moderne Gas-Brennwertheizung sehr energiesparend, und Erdgas ist in den letzten Jahren spürbar günstiger geworden. Lesen Sie, welche Vorteile eine Heizungsumstellung hat und worauf Sie achten sollten, wenn Sie von Öl auf Gas umrüsten.

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Von Öl auf Gas umrüsten – das gilt es zu beachten
Foto © Henrik Gerold Vogel / pixelio.de

Die Vorteile einer Erdgasheizung

Im Vergleich zu einer Ölheizung bringt eine moderne Gasheizung folgende Vorteile mit sich:

  • Stabile Gaspreise: Während die Preise für Heizöl zuletzt starken Schwankungen unterworfen waren, sind die Gaspreise vergleichsweise stabil geblieben. Für den Brennstoff Erdgas haben Verbraucher in den vergangen 5 Jahren rund 6 bis 7 Cent / kWh bezahlt, für Öl zwischen 5 und 9 Cent / kWh.
  • Keine vorgestreckten Kosten: Während die Öltank-Füllung für die nächste Heizperiode im Voraus bezahlt wird, rechnet der Gasversorger die Kosten erst nachträglich ab.
  • Platzersparnis: Durch eine Umstellung der Heizung auf Erdgas wird Platz im Keller frei, weil kein Brennstoff eingelagert werden muss.
  • Beitrag zum Klimaschutz: Zwar ist auch Gas ein fossiler Energieträger. Seine Verbrennung verursacht aber weniger klimaschädliche Kohlendioxid-Emissionen als die Nutzung von Erdöl. Eine Erdgasheizung verbessert somit auch die persönliche Klimabilanz.

Heizung umrüsten: Diese Voraussetzungen sind nötig

1. Gasanschluss

Für eine Erdgasheizung benötigt Ihr Haus in erster Linie einen Gasanschluss. Falls keiner vorhanden ist, sollten Sie klären, welche Kosten für die Einrichtung eines Gasanschlusses anfallen. Wenn bereits eine Gasleitung in Ihrer Straße verläuft und lediglich ein Hausanschluss gelegt werden muss, sind die Kosten überschaubar. Ist die nächste Gasleitung weiter entfernt, greifen Sie für den Gasanschluss tiefer in die Tasche. Auskunft erhalten Sie bei Ihrem lokalen Energieversorger.

Falls ein Gasanschluss nicht möglich oder zu teuer ist, können Sie als Alternative Flüssiggas nutzen. Zwar ist Flüssiggas etwas teurer als herkömmliches Erdgas. Für den Tank fallen im Vergleich zu einem Öltank jedoch geringere Kosten an, weil man ihn auch mieten kann.

2. Schornstein

Falls Sie eine sehr alte Ölheizung ersetzen wollen, kann es sein, dass Ihr Schornstein umgerüstet werden muss. Der Grund dafür ist, dass moderne Heizungsanlagen – egal ob Gas- oder Ölheizungen – auf der sogenannten Brennwerttechnik beruhen. Brennwertgeräte nutzen den eingesetzten Brennstoff um bis zu 30 Prozent effizienter und helfen so, Geldbörse und Umwelt zu schonen. Sie setzen aber Wasserdampf frei und brauchen daher einen feuchtigkeitsbeständigen Schornstein. Komplizierte Umbaumaßnahmen sind dafür nicht nötig, der Heizungsinstallateur muss lediglich ein neues Abgasrohr einziehen.

Heizungsoptimierung: Kosten und Zuschüsse

Welche finanziellen Einsparungen sind bei einer Umstellung der Heizungsanlage auf Erdgas möglich? Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, weil die Kosten individuell sehr unterschiedlich ausfallen können. Wieviel Sie durch das Umrüsten sparen, hängt ab von

  • den Kosten für den Gasanschluss
  • den Kosten für die neue Gasheizung
  • der zukünftigen Entwicklung der Öl- und Gaspreise

Unter bestimmten Voraussetzungen erhalten Sie für die Heizungsumstellung eine staatliche Förderung: Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie einen Zuschuss beantragen, wenn Sie eine alte, ineffiziente Heizung durch eine moderne Heizungsanlage austauschen. Sie bekommen 10 bis 15 Prozent der Gesamtkosten ersetzt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt in erster Linie die Umstellung auf erneuerbare Energieträger. Anspruch auf eine Förderung haben Sie, wenn Sie die neue Gasheizung mit einer Solaranlage, Wärmepumpe oder Biomasse-Anlage kombinieren.

Mit Heizungsinstallateur notwendige Schritte planen

Falls Sie Ihre alte Ölheizung umrüsten wollen, ziehen Sie am besten einen kompetenten Heizungsinstallateur zurate. Er kann einschätzen, ob bauliche Veränderungen nötig sind, welche Kosten auf Sie zukommen und ob Sie Ihre Heizung durch weitere Maßnahmen optimieren können. Beispielsweise lässt sich durch die Kombination mit einer Solaranlage oder Wärmepumpe oft viel Geld sparen. Darüber hinaus kann ein hydraulischer Abgleich sinnvoll sein, um alle Elemente Ihres Heizsystems optimal aufeinander abzustimmen.

Energieausweis mit Euro Scheinen und Münzen drauf
Thorben Wengert / pixelio.de

Wärmewende in der Heizungsbranche: Öl, Gas oder Ökoheizung?

Rund 26 Prozent des deutschen Endenergieverbrauchs gehen auf das Konto von privaten Raumheizungen. Eines ist daher klar: Wer E wie Energiewende sagt, muss auch W wie Wärmewende sagen. Mittelfristig wird Deutschland seine Klimaziele nur erreichen, wenn der Klimaschutz auch in unseren Heizungskellern ankommt. Doch welche Optionen gibt es, um die eigenen vier Wänden auf umweltschonende Art und Weise warm zu halten? Und erhöhen sich dadurch nicht die Heizkosten? In diesem Artikel beleuchten wir die Vor- und Nachteile sogenannter Ökoheizungen im Vergleich zu herkömmlichen Öl- und Gasheizungen. 

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Was bedeutet Wärmewende?

Der Klimawandel ist bereits heute Realität. Um seine Folgen zumindest einzudämmen, ist der Umstieg auf ein nachhaltiges Energiesystem das Gebot der Stunde. Fossile, endliche Brennstoffe müssen sukzessive durch erneuerbare, CO2-neutrale Alternativen ersetzt werden - genau das ist das Ziel der Energiewende. 

Ein zentraler Bestandteil der Energiewende ist die sogenannte Wärmewende. Darunter versteht man die Abkehr von fossilen Brennstoffen zur Erzeugung von Raumwärme. Um die Wärmewende voranzubringen, sind vor allem zwei Maßnahmen nötig: Erstens muss der Energieverbrauch zur Wärmeerzeugung insgesamt gedrosselt werden. Dazu braucht es bessere Wärmedämmungen sowie effizientere Heizungsanlagen. Zweitens sollte der verringerte Energiebedarf hauptsächlich aus erneuerbaren Quellen wie Biomasse, Sonne oder Erdwärme gedeckt werden. Laut EU-Vorgaben soll der Anteil erneuerbarer Energieträger im Wärmesektor bis 2030 zumindest 50 Prozent betragen. Doch um diese Ziele zu erreichen, müssen noch zahlreiche veraltete Heizungsanlagen ausgetauscht werden!

Heizungsmodernisierung - die beliebtesten Optionen

Wer heute über eine neue Heizungsanlage nachdenkt, hat im Wesentlichen die folgenden Möglichkeiten:

  • Ölheizungen
  • Gasheizungen
  • Ökoheizungen (z.B. Solarthermie, Wärmepumpe, Pelletsanlage)

Öl- und Gasheizungen: Sparsam dank Brennwerttechnik

Öl- und Gasheizungen beruhen auf fossilen Energieträgern und sind daher nicht CO2-neutral. Doch dank moderner Brennwerttechnik arbeiten die heute gängigen Heizgeräte deutlich sparsamer als veraltete Anlagen. Es kann sich daher aus Kosten- und auch aus Umweltschutzgründen durchaus lohnen, eine alte Gastherme oder einen Ölkessel gegen eine moderne Gasbrennwerttherme auszutauschen. 

Gasheizungen arbeiten im Vergleich zu Ölheizungen etwas "sauberer": Bei gleicher Heizleistung verursachen sie um etwa 25 Prozent weniger klimaschädliche CO2-Emissionen. Erdgas bzw. Flüssiggas verbrennen zudem nahezu rückstandsfrei, wodurch die Umweltbelastung durch Feinstaub-, Ruß- und Asche-Partikel gering ist. Darüber hinaus bekommen Sie bei uns Erdgas mit Ökonutzen -  für jeden neuen Erdgaskunden investieren wir 10 Euro in naturnahe Projekte und die Umweltbildung. So kompensieren wir an anderer Stelle die entstandenen CO2-Emissionen. 

Zu unserem Erdgas mit Ökonutzen

Energiekosten sparen
Tim Reckmann / pixelio.de

Ökoheizungen: Die klimaneutrale Alternative

Ökoheizungen stehen dagegen für eine Abkehr von den fossilen Brennstoffen Öl und Gas. Geheizt wird ausschließlich mit erneuerbaren Rohstoffen bzw. Energiequellen wie Holz, Holzpellets, Solarthermie oder Erdwärme (Wärmepumpen). Der wichtigste Nachteil ist, dass die Anschaffungskosten für eine Ökoheizung - derzeit - noch höher sind als die Preise einer konventionellen Öl- oder Gasheizung. 

Doch beim Preisvergleich sollten Sie als Verbraucher nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Kosten des Energieträgers berücksichtigen! Erdöl und Erdgas sind endliche Rohstoffe, die Reserven werden früher oder später zur Neige gehen. Schon in den letzten 20 Jahren sind die Öl- und Gaskosten kontinuierlich gestiegen, in Zukunft werden sich die Brennstoffe vermutlich weiter verteuern. Sonnenenergie oder Erdwärme stehen dagegen "gratis" und in unbegrenzten Mengen zur Verfügung.

Öl-, Gas- oder Ökoheizung: Was ist nun besser?

Wer eine Heizungsmodernisierung plant, sollte die Gründe, die für oder gegen die einzelnen Optionen sprechen, gründlich abwägen. Hier haben wir sie kompakt zusammengefasst:

1. Ölheizung (Brennwertgerät)

Pro:

  • Kostengünstig in der Anschaffung

Contra:

  • Steigende Kosten für Heizöl
  • Höhere Emissionswerte im Vergleich zu Gas (CO2, Feinstaub)
  • Platzbedarf für Öltank

 

2. Gasheizung (Gasbrennwerttherme)

Pro:

  • Kostengünstig in der Anschaffung
  • Geringere CO2- und Feinstaub-Emissionen im Vergleich zu Heizöl
  • CO2-Kompensation durch Ökogas-Tarife möglich
  • Keine Einlagerung von Brennstoffen, daher platzsparend

Contra:

  • Erdgas verbrennt nicht CO2-neutral (deshalb hat die WEMAG Erdgas mit Ökonutzen: Für jeden neuen Erdgaskunden investieren wir 10 Euro in naturnahe Projekte und die Umweltbildung)
  • Begrenzter Rohstoff, Gaskosten könnten in Zukunft steigen

 

3. Ökoheizungen

Pro:

  • CO2-neutral und damit klimafreundlich
  • Langfristige Heizkosten-Ersparnis dank regenerativer Energieträger
  • Staatliche Förderungen bei der Anschaffung

Contra:

  • Höhere einmalige Investitionskosten im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen

 

Fazit: Gasheizungen derzeit noch attraktiv, Ökoheizungen gehört die Zukunft

Alles spricht für Ökoheizungen

Mit dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien im Wärmebereich (EEWärmeG) sowie der Energie-Einsparverordnung (EnEV) hat die Bundesregierung eine klare Richtung vorgegeben: Bereits ab 2021 müssen alle Neubauten Niedrigstenergie-Niveau erfüllen und der Wärmebedarf soll hauptsächlich über erneuerbare Energieträger gedeckt werden. Die Vergabe von Fördermitteln ist bereits heute an Umweltkriterien geknüpft. Das soll die Investition in Ökoheizungen attraktiver machen.

Doch auch unabhängig von staatlichen Förderungen spricht der langfristige Kostenvergleich für Ökoheizungen. Denn Sonnenenergie und Erdwärme gibt es "frei Haus". Biomasse (z.B. Holzpellets) ist als nachwachsender Rohstoff relativ preisstabil. Wer langfristig Heizkosten sparen will, tut daher gut daran, bereits jetzt in eine klimafreundliche Ökoheizung zu investieren.

Moderne Gasheizungen mit Brennwerttechnik sind in Sachen Umweltschutz und Preis-Leistungs-Verhältnis derzeit ein guter Kompromiss: Sie arbeiten "sauberer" als Ölheizungen und sind vergleichsweise kostengünstig. Dies könnte sich jedoch ändern, falls die Gaskosten in den kommenden Jahrzehnten weiter steigen - was angesichts der begrenzten Mengen ein durchaus realistisches Szenario ist. 

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Wärmewende setzt effizientere Heizungen und klimafreundliche Brennstoffe voraus
  •  Öl- und Gasheizgeräte mit Brennwerttechnik arbeiten sparsamer, aber nicht CO2-neutral
  •  Ökoheizungen verwenden erneuerbare, CO2-neutrale Energieträger
  • Öl und Gas sind endlich und werden sich in Zukunft verteuern
  • Ökoheizungen in der Anschaffung teurer, langfristig lassen sich Heizkosten sparen

Redaktion

Wir sind das Redaktionsteam des WEMAG-Blogs. Als Mitarbeiter der WEMAG-Unternehmenskommunikation halten wir ständig Ausschau nach spannenden Themen und Geschichten. Wir begleiten die Menschen hinter der WEMAG: Sie machen täglich was Vernünftiges und gestalten die Energiewende in unserer Region.

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